Brain

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Die Zeitschrift hat im Laufe der Jahre eine internationale Dimension angenommen: Ein Drittel der Artikel kommen aus Großbritannien, aber alle anderen Beiträge stammen aus der ganzen Welt.

Auf den Seiten von Brain kann man die Geschichte der Neurologie vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in unsere Tage nachvollziehen, nicht nur dank dieses langen Zeitraums sondern auch dank der Qualität der veröffentlichten Artikel.
Wie WI McDonald im Artikel Brain in the twentieth century unterstreicht, war die Neurologie am Anfang des letzten Jahrhunderts eine Wissenschaft, die alle Bereiche des Nervensystems umfasste, und die klinische Neurologie fiel unter die Allgemeinmedizin. Die Psychiatrie gehörte ebenfalls dazu, und nicht selten wurden deshalb philosophische und psychologische Fragen behandelt. McDonald weist darauf hin, dass man in den letzten Jahren eben zu diesen Themen zurückkehrte, mit dem Unterschied jedoch, dass man dank der neuen Techniken verstanden hat, dass die Tätigkeit in verschiedenen Bereichen der Hirnrinde bestimmte Gehirnfunktionen in Verbindung bringen kann; einige psychiatrische Störungen, wie die Schizophrenie, wurden so erneut der Neurologie zugeschlagen.
Die Hefte sind normalerweise einem Grundthema gewidmet, das vom Leitartikel vorgestellt wird.
In der Rubrik Scientific commentary werden einige Artikel der Ausgabe kommentiert: Es wird deren Bedeutung herausgestrichen, und die wichtigsten Beiträge zu diesem Thema werden kurz angeführt.
Der Herausgeber greift einen oder mehrere Artikel der aktuellen Ausgabe heraus und kommentiert in der Rubrik From the Archives zurückliegende Texte der Zeitschrift, die er in Zusammenhang mit den neuesten Erkenntnissen bringt: Der Vergleich zwischen den zeitgenössischen Forschungen und den Erkenntnissen der früheren Jahre ist nützlich, um sich die Intuitionen und auch die Fehler der Vergangenheit, die Fortschritte seither und den Weg bewusst zu machen, der noch übrig bleibt.
Der Hauptteil der Zeitschrift ist „definitiven“ (wie Brain sie nennt) Originalartikeln zur Neurologie und damit zusammenhängenden klinischen Bereichen gewidmet; die Redaktion nimmt keine überwiegend technischen oder methodologischen Artikel an, die Vermutungen oder Modelle beschreiben, welche nicht von Originaldaten hinterlegt sind; sie veröffentlicht auch Reviews, sofern sie maßgebend und aktuell sind.
Der Abschnitt der Buchrezensionen beschränkt sich nicht darauf, einzelne Bände vorzustellen: Die Redakteure dieser Rubrik befassen sich mit mehreren Bänden, die ein bestimmtes Thema behandeln.
Angesichts der steigenden Zahl zugesandter Artikel (ca. tausend pro Jahr) musste die Zeitschrift den Anteil von Beiträgen, die Studien mit Gesunden beschreiben, verringern; dieser Anteil erreichte in der Vergangenheit 30%. Brain bleibt jedoch eine Neurologiezeitschrift im weitesten Sinn: Sie beschäftigt sich nicht nur mit Themen der klinischen Neurologie, sondern auch mit psychologischen Störungen im Grenzbereich der Fachrichtung, wie dem Autismus.

Wenn man die neuere Geschichte der Zeitschrift verfolgen will, kann man den Abschnitt Free editorials besuchen, der zahlreiche Leitartikel ab 1985 enthält.

Verlag: Oxford University Press
Gründung: 1878
Erscheinungsweise: Monatlich
Abstract/Indexing: Science Citation Index , Current Contents (Clinical Medicine), Current Contents (Life Sciences), PubMed, Embase, BIOSIS, E-Psyche, CINAHL.
Abkürzung: Brain
ISSN: 1460-2156 (E) 0006-8950 (P)

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