Chronic Care Model

Das Chronic Care Model (CCM) ist ein Modell für die ärztliche Betreuung von chronisch kranken Patienten, das von Professor Wagner und seinen Kollegen des McColl Institute for Healthcare Innovation in Kalifornien entwickelt wurde. Das Modell schlägt eine Reihe von Änderungen für die jeweiligen Gesundheitssysteme vor, mit denen der Zustand der chronisch Kranken verbessert werden kann, und empfiehlt einen “proaktiven” Umgang zwischen dem Gesundheitspersonal und den Patienten, wobei diese Letzteren selbst ein Glied des Versorgungsprozesses werden.

Das CCM kennzeichnet sich durch sechs grundlegende Komponenten:
– Die Ressourcen der Gemeinschaft;
– die Gesundheitsorganisationen;
– Unterstützung der Selbstbehandlung;
– Organisation des Teams;
– Mittragen von Entscheidungen;
– Informationssysteme zum Versuch der Beurteilung der Anwendbarkeit auf das jeweilige nationale Umfeld.

Während die ersten beiden Punkte sich durch eine große politische Wertigkeit kennzeichnen, begleiten die restlichen vier den Versorgungsweg von Patienten mit chronischen Beschwerden.
Dem CCM zufolge ist die Information der Patienten und ihre Unterstützung bei der Selbstbehandlung ein Prozess von grundlegender Bedeutung, um eine Besserung des Gesundheitszustands zu erreichen, die bei chronisch Kranken auch ohne eine ständige medizinische Betreuung beibehalten werden kann.
Die Organisation des Betreuungswegs muss eine perfekte Koordinierung zwischen dem gesamten Gesundheitspersonal, auch dem nicht ärztlichen, gewährleisten, das eine äußerst wichtige Rolle beim Umgang mit Patienten mit chronischen Beschwerden hat.
Das Gesundheitspersonal muss Zugang haben zu Quellen für die berufliche Weiterbildung auf dem Gebiet der Pflege chronisch Kranker, und jede klinische Entscheidung muss von Protokollen und Leitlinien untermauert sein, die die höchste Wirksamkeit der pflegerischen Betreuung gewährleisten.
Ein umfassendes System von ärztlichen Informationen, in elektronischem Format oder in Druckform, ist dem CCM zufolge unerlässlich, um das Pflegepersonal mit Daten zu Patienten oder Gruppen von Patienten mit bestimmten chronischen Beschwerden zu versorgen. Durch Analyse der Datenbank und der Versorgungsprogramme kann das Pflegepersonal so die besten Behandlungsstrategien oder persönliche Pläne zur individuellen Betreuung ausarbeiten und danach ihre Wirksamkeit überprüfen.

Quellen
  1. Bodenheimer T, Wagner EH, et al. Improving primary care for patients with chronic Illness. JAMA 2002;288:1775-9.
  2. Coleman K et al. Evidence on the Chronic Care Model in the new millennium. Health Affairs 2009;28:75-85.
  3. Epping-Jordan JE, Pruitt SD, et al. Improving the quality of health care for chronic conditions. Qual Saf Health Care 2004;13:299-305.
  4. Marceca M, Ciccarelli S. Cronico. Care 2007; 3: 32-6.
  5. Wagner HC. The role of patient care teams in chronic disease management. BMJ 2000;320:569-72.
  6. Wagner HC, Austin BT, et al. Improving chronic illness care: Translating evidence into action. Health Aff 2001; 20(6): 64-78.
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