Lebensqualität

Im Allgemeinen wird in das Konzept der Lebensqualität (QL) die Wahrnehmung des Patienten aller Aspekte seiner normalen täglichen Aktivitäten hinsichtlich seines Gesundheitszustandes mit einbezogen: deshalb spricht man auch von Health-Related Quality of Life (HRQL). Bis vor einigen Jahrzehnten hingegen gab es noch die Tendenz, allein den klinischen Auswirkungen einer Therapie Bedeutung zu schenken, ohne dabei weder physische noch psychische Nebeneffekte zu berücksichtigen. Die Messung der HRQL zielt darauf ab, den Einfluss herauszustellen, den eine Krankheit auf ein Individuum hat und die therapeutische Wirkung wiederum auf diese.
Die Verbindung des klinischen Krankheitszustands und der HRQL gibt daher die Möglichkeit, ein komplettes Bild vom Zustand des Wohlbefinden des Patienten zu bekommen. Das Individuum wird zum Brennpunkt, unentbehrlich um Daten und Informationen zu liefern, anhand derer die QL und der Gesundheitszustand bestimmt werden können. Der Einzelne ist fähig, die Entscheidung des Arztes oder Pflegepersonals hinsichtlich der erbrachten Behandlungen zu beeinflussen und selbst in der Lage, deren Auswirkungen auch in Bezug auf den Grad der eigenen Zufriedenheit zu überprüfen. Dieser Zugang zur Medizin erweißt sich als äußerst nützlich bei der Behandlung von Patienten mit chronischen Erkrankungen oder solchen im Endstadium, kann aber auch hilfreiche Hinweise liefern, um zu beurteilen, welche Art von Behandlung bei einem bestimmten Patienten angewandt werden sollte.
Die Aufmerksamkeit auf die Lebensqualität hat die Notwendigkeit der Entwicklung von Fragebögen mit sich gebracht, die dem Patienten unterbreitet werden. Sie dienen dazu, ganz abgesehen von der Überlebensdauer auch die Auswirkungen einer Therapie auf seinen generellen Gesundheitszustand bestimmen zu können, beziehungsweise inwieweit er normal zu ‘funktionieren’ fähig ist: es wird also nicht nur beurteilt „wie lange“ man lebt, sondern auch „wie“.
Diese Fragebögen können synthetisch sein, also aus einer einzigen Frage bestehen, anhand derer die allgemeine Lebensqualität des Patienten erhoben werden soll; oder aber sie sind analytisch und umfassen unterschiedliche Dimensionen menschlicher Erfahrung. Letztere können wiederum generisch sein, will heißen die Tendenz haben, den allgemeinen Zustand des Patienten zu messen; oder sie sind spezifisch und damit für einzelne Krankheiten konzipiert, wobei sie sich auf Störungen oder Einschränkungen beziehen, die ein Patient unter Umständen durch eine bestimmte Krankheit erleiden könnte.

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