Mit “Peer Review” wird das Prüfverfahren zur Bewertung der wissenschaftlichen Qualität bezeichnet, das sowohl von internationalen biomedizinischen Fachzeitschriften als auch von Finanzierungsinstitutionen angewandt wird, bevor ein Artikel veröffentlicht wird oder Gelder für Forschungsprojekte gewährt werden. In einer Fachzeitschrift soll mit dem Peer Review demnach die Qualität von Artikelentwürfen bewertet werden. Je nach Aufbau und Größe des jeweiligen Verlags kann es zwar methodische Unterschiede geben, doch besteht in der Regel die Gewohnheit, nach dem Erhalt eines Aufsatzentwurfs zunächst die formelle und inhaltliche Kohärenz intern zu überprüfen, um anschließend den Entwurf einem oder mehreren externen Gutachtern (den so genannten Referees) vorzulegen. Diese sollen die Arbeit prüfen und ihr Urteil fällen, was meistens in strukturierter Form und unter Anwendung eines vom Herausgeber vorgegebenen Bewertungsrasters erfolgt.
Das derzeit angewandte Peer-Review-Verfahren stößt allerdings innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft zunehmend auf Skepsis. Angezweifelt werden vor allem dessen Verlässlichkeit sowie die Gefahr von Fremdbeeinflussungen. Konkrete Alternativen zum Peer Review gibt es zwar im Augenblick keine, doch denkt man immer lauter an die Möglichkeit, dieses Prüfverfahren auf den Zeitpunkt des Studienentwurfs vorzuverlegen. Somit würde sich die wissenschaftliche Leitung der Fachzeitschrift bereits im Voraus zu den beabsichtigten Forschungsmethoden und zielsetzungen äußern, und dadurch schon am Beginn der Studie eine konstruktive Zusammenarbeit mit deren Autoren anbieten.