Qualität

Der Begriff Qualität beschreibt das Zusammenspiel der Eigenschaften und Charakteristika eines Produkts und/oder einer Dienstleistung, die ihm/ihr die Kapazität verleihen, die expliziten und impliziten Bedürfnisse des Nutzers zu befriedigen. Im Gesundheitssystem von Qualität zu sprechen bedeutet also, sich mit einem Beurteilungsinstrumentarium auszustatten, das es erlaubt, Urteile über die Effizienz, Wirksamkeit, die Zufriedenheit und alle andere Aspekte abzugeben, die für den Patienten relevant sind.
Das Konzept der Qualität lässt sich also substantiell über das der Performanz legen.
Die Grundelemente, auf denen die Strategien zur Entwicklung der Qualität aufbauen sollten, sind die Systeme (damit ist all das gemeint, was den Aufbau und das Funktionieren des sanitären Dienst ermöglicht hat und ermöglicht), die Technologien, die menschlichen Ressourcen (im Sinne von Kapazität, Kompetenz, Hingabe, Einsatz etc.), die wirtschaftlichen und politischen Ressourcen.
Detaillierter ausgedrückt, dürfte eine Orientierung in Richtung der Qualität der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu Folge auf keinen Fall abweichen von:

– der Formulierung einer Politik, die bestimmt wird durch sachliche Pläne klarer Aktionen, die in der Lage sind, die Erwartungen der verschiedenen interessierten Körperschaften in Einklang zu bringen und zu erfüllen.
– der direkten Einbeziehung aller Akteure des Systems.
– den Kosten – ausschließlich wirtschaftliche Art – , die die Realisierung und das langfristige Aufrechterhalten jedweden Qualitätsstandards mit sich bringen.
– der Verbindung zur Evidenz-basierten Medizin.

Der Vorgang der Beurteilung ist fundamental subjektiv, insofern sie sich auf Kriterien, Indikatoren und Standards stütz, die von interessierten und kompetenten Körperschaften definiert werden müssen. Die Verwendung von Konsensinstrumentarien kann den Grad der Subjektivität mindern und zu einer Beurteilung der Rückstände zwischen den erwarteten Standards und der Realität zurückführen.
Es wird also ein Indikatorensystem verwendet, das aus verschiedenen Perspektiven Informationen zur Qualität der medizinischen Versorgung liefert:

– über die Verfahren (wie etwa im Fall der Indikatoren der Zugänglichkeit, also die Wartezeiten auf die Erbringung einer bestimmten Leistung, oder der Indikatoren der Angemessenheit bestimmter Eingriffe);
– über Ressourcen (wie im Fall der Indikatoren bezüglich der Verfügbarkeit adäquater Technologien);
– über die individuelle Wahrnehmung;
– über die Ergebnisse (wie etwa bei den Indikatoren für Widrigkeiten in Bezug auf bestimmte Leistungen, oder besser gesagt für Mängel und Fehlfunktionen des Systems).

In der konkreten Situation sind diese Bereiche eng miteinander verknüpft und nicht einfach von einander zu trennen. Im Umfeld einer sanitären Organisation kann man von wahrhafter Beurteilung und Verbesserung der Qualität nur dann sprechen, wenn dieses Verfahren eine positive Rückwirkung auf den Betrieb zeigt und folglich die notwendigen Veränderungen bewirkt.

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