Europäische Bibliotheken

Deutschland

Arbeitsgemeinschaft für medizinisches Bibliothekswesen – Köln
Der Verbund, mit Sitz in Köln und 1970 entstanden, hat 474 Mitglieder und fördert und unterstützt das Bestehen von medizinischen Bibliotheken. Im für die Veröffentlichungen des Verbunds bestimmten Teil ist ein Informationsblatt online, mit Ausgaben ab 2001. Eine Kuriosität: online ist auch eine Sammlung antiker Medizintexte, vor allem aus dem 19. Jahrhundert und aus dem ersten Teil des 20. Jahrhunderts.

LIVIVO
Die Deutsche Virtuelle Fachbibliothek ist eine Ressource, die von der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin und vom Deutschen Institut für medizinische Dokumentation und Information zur Verfügung gestellt wurde. Ein einfacher String auf der Homepage bietet die Möglichkeit zur Suche anhand von Begriffen und Schlüsselwörtern. Man kann jedoch auch “professionell” suchen, mit Hilfe einer Maske (Profi-Recherche), die den Suchbereich einschränkt und auf sehr nutzbringende Weise umreißt.

Deutsche Zentralbibliothek für Medizin
Nationalbibliothek für Medizin mit interessanten Sparten für Krankenhauspflege und die Nutzung medizinischer Technologien, auch auf Ernährung, Umwelt und Agrarwissenschaften spezialisiert. Die Sammlung umfasst mehr als eine Million Bände, Bücher und Zeitungen, 18.000 ständig aktualisierte Zeitschriftentitel, einen reichhaltigen Katalog mit Multimedia-Ressourcen und Bildern. Eine Suchmaschine auf der Site ermöglicht den leichteren Zugang zu den zahlreichen Online-Ressourcen.

Medizinische Hauptbibliothek – Frankfurt
Die Ressource gehört zur Site der namhaften Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main. Außer allgemeinen und praktischen Informationen bietet sie Zugang zu einer Reihe von Datenbanken in alphabetischer Reihenfolge; zur Erleichterung der Abfrage wird seit kurzem keine besondere Zugangssoftware mehr benötigt. Die Bibliothek stellt ihren Nutzern auch eine Reihe von E-Books zur Verfügung, die in einem Portalkatalog geordnet sind. Es ist ferner auch der Zugang zu Dissertationen und Doktorarbeiten möglich, die nach Schlüsselwörtern gesucht werden können. Außerdem kann man sich bei einem monatlichen Newsletter abonnieren und auch ein Nachrichtendienst (Aktuelles) ist eingerichtet.

Universitätsbibliothek – München
Eine ansprechende und einfache graphische Aufmachung kennzeichnet die Münchner Universitätsbibliothek. Auf der Homepage sind die neuesten Meldungen zur Site, darunter die Rubrik “Die Datenbank des Monats”, eine Rezension einer besonders interessanten Ressource, die monatlich ausgewählt wird. Die Datenbanken sind nach Gebiet geordnet und nach den Kriterien frei zugänglich, zugänglich über das Netz der deutschen Universitäten und über das Netz der Universität München unterteilt.

Universitäts-und Landesbibliothek – Münster
Die Universitätsbibliothek Münster ist eine der größten des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Dienste stehen Wissenschaftlern, Ärzten und Privatpersonen zur Verfügung. Auch in diesem Fall sind die Links unterteilt nach Büchern (13.270 Fachtexte), Zeitschriften (1.948 Titel, davon 93% online) und mehr als hundert Datenbanken.

Frankreich

Bibliothèque Interuniversitarie de Médecine – Paris
Der Hauptkatalog der Bibliothek umfasst 19.000 Zeitschriften seit 1655, 90.000 ab 1972. Das historische Archiv enthält 240.000 Werke von 1477 bis 1952, 3.500 Zeitschriften vor 1920, 1.000 Manuskripte. Vorhanden sind auch 107.000 ärztliche Doktorarbeiten, 20.000 zahnärztliche Doktorarbeiten und 2.800 wissenschaftliche Doktorarbeiten und Dokumente aus Frankreich aus den Jahren nach 1985 sowie 24.500 Kongressurkunden seit 1995. Unter den multimedialen Dokumenten finden sich 1.330 Videokassetten und 290 CD-Roms bzw. digitale Aufzeichnungen. Der elektronische Katalog umfasst 6.100 Bücher, 880 Zeitschriften in ungekürzter Fassung, die kostenlos im Web verfügbar sind, 530 biomedizinische Bilddatenbanken und Links zu 500 ausgewählten Sites.

Catalogue et Index des Sites Médicaux Francophones
Der größte Katalog medizinischer Ressourcen in französischer Sprache. Mehr als zehntausend Ressourcen, indexiert nach strengen Qualitätskriterien, organisiert in alphabetischen und thematischen Indexen. Im Durchschnitt fünfzig neue Sites pro Woche und ein ständiges Screening der Inhalte zur Sicherstellung von stets aktuellen Daten.

Großbritannien

British Library – London
Nationalbibliothek des Vereinten Königreichs und eine der größten der Welt. Sie enthält mehr als 140 Millionen Artikel in verschiedenen Sprachen, Beiträge aus 300 Zeitungen der Vergangenheit und der Gegenwart, 310.000 Manuskripte, von Jane Austen bis James Joyce, von Händel bis zu den Beatles, mehr als vier Millionen Landkarten, mehr als 260.000 Zeitungstitel. Zu ihren Schätzen gehören die Magna Carta, die Aufzeichnungen von Leonardo da Vinci, die erste Ausgabe der Times (1788) und die Aufzeichnungen einiger “Probereden” von Nelson Mandela.

British Medical Association Library – London
Eine der bedeutendesten medizinischen Informationsquellen im Vereinigten Königreich. Spezialisiert auf klinische Praxis, medizinische Ethik und Gesundheitsinformatik, bietet sie Zugang zu Medline plus für die Recherche von Online-Ressourcen. Die Rubrik “Latest library news” enthält Rezensionen von Links von besonderem Interesse und der einschlägigen “New Entries”. Sehr nützlich ist auch die Sparte Library training courses, wo man Unterrichtsmaterial als Powerpoint-Datei herunterladen kann.

Cambridge University Medical Library – Cambridge
Die Bibliothek der Cambridge University bietet ein umfangreiches Archiv medizinischer Literatur in gedruckter und elektronischer Version. Die Site bietet Zugang zu zahlreichen Online-Informationsquellen: Zeitungen und Zeitschriften, Bücher, medizinische Enzyklopädien, Texte der evidenzbasierten Medizin und Leitlinien, Datenbanken der biomedizinischen Wissenschaften und der Pflegewissenschaften und zur Medizingeschichte.

National Institute for Health and Care Excellence: Journals and databases
Die Site NHS Evidence stellt eine sehr reichhaltige Quelle extrem vollständiger und stets aktueller biomedizinischer Informationen dar. Die Sammlungen sind nach Thema, Therapiebereich und ärztlichem Fachgebiet geordnet, und über Schlüsselwörter und Indexierungen wird die Suche erleichtert.

Oxford University Health Care Library – Oxford
Die Site ermöglicht über eine zentrale Suchmaschine den Zugriff auf das Archiv der der Oxford University angegliederten Bibliotheken mit einer geschätzten Zahl von fünf Millionen Bänden. Es können ein Archiv mit antiken Texten wie auch einschlägige Zeitschriften, Texte der evidenzbasierten Medizin, klinische Versuche sowie Kataloge medizinischer Literatur abgefragt werden. Es sind auch Texte auf Chinesisch, Japanisch und Koreanisch vorhanden.

Royal College of Nursing Library – London
Die Bibliothek besitzt eine sehr umfangreiche Sammlung von Informationen zu Pflegewissenschaften, und zwar sowohl Sammlungen des RCN als auch anderer Nursing-Organisationen und von Privatleuten geschenkte Sammlungen: Bücher, Zeitungen, Tagebücher, Alben, klinische Fälle und verschiedenes Material. Hinzuweisen ist auch die Sammlung der Tonbandaufzeichnungen mit mehr als 200 Befragungen von Pflegepersonal seit dem Ersten Weltkrieg bis heute und eine fotografische Sammlung, ebenfalls von historischem Interesse.

Royal College of Physicians Medical Library – Edinburgh
Das Royal College verfügt über eine der wichtigsten medizinisch-historischen Bibliotheken der Welt. Über die James Lind Website ist der Zugriff auf umfangreiche medizinische Online-Ressourcen möglich. Sehr interessant die Sammlung klinischer Fälle der Vergangenheit und das historische Archiv der keltischen Medizin.

Royal Society of Medicine Library – London
Eine der wichtigsten biomedizinischen Ressourcen in Europa, mit einer Sammlung von einer halben Million Bänden ab dem 15. Jahrhundert. Die Werke vor 1901 umfassen Bücher, Zeitungen, Abhandlungen, Manuskripte, klinische Fälle und Korrespondenz. Die Büchersammlung beschäftigt sich mit allen wichtigsten Gebieten der Medizin einschließlich Geschichte, Biografien und Gesundheitsstatistik. Es liegen 2.000 medizinische Zeitschriften im Abo vor und 10.000 Titel insgesamt. Die RSM Library ermöglicht online Zugriff auf ca. 200 elektronische Zeitungen in ungekürzter Fassung und bietet ein umfangreiches Archiv von Datenbanken auf CD-ROM. Sie ist auch mit einer bedeutenden Sammlung von Bildern, Drucken und Fotografien mit medizinischem Inhalt ausgestattet (auch eine einzigartige Sammlung von 22 Fotografien von Psychiatrie-Patienten von Hugh Welch Diamond).

Österreich

Universitätsbibliothek – Wien
Auf der Homepage finden sich die neuesten Mitteilungen über die Implementierung der Ressourcen. Eine IVS-Suchfunktion (InformationsVermittlungsStelle) ermöglicht den Zugriff auf internationale Datenbanken in jedem Bereich der Medizin. Es können auch Nachdrucke oder Kopien von ausgewählten Beiträgen angefordert werden (Übermittlung per Post, Fax, E-Mail). Online ist der Katalog der Bände der Medizinischen Universitätsbibliothek von Wien und anderer österreichischer Universitätsbibliotheken vorrätig. Über die Site können auch der Österreichische Verbund der universitätsunabhängigen Bibliotheken, einige bedeutende deutsche Ressourcen sowie die National Library of Medicine abgefragt werden. Eine nützliche FAQ-Liste hilft, sich zurecht zu finden und zu verstehen… was man sucht!

Schweden

Karolinska Institutet – Solna
Es handelt sich um die größte medizinische Bibliothek Schwedens; sie enthält eine reichhaltige Sammlung medizinischer Literatur sowohl in gedruckter Form als auch in elektronischer Version. Über die Site sind zahlreiche Online-Ressourcen zugänglich: Bücher, Zeitungen und Zeitschriften, medizinische Enzyklopädien, Datenbanken, Bilder und Doktorarbeiten. Die Sammlung biomedizinischer Informationsquellen ist in einem Verzeichnis mit 16.000 kontrollierten Links enthalten, die nach Kategorien unterteilt sind.

Schweiz

Medizinbibliothek – Zürich
Horizontale, nüchterne und benutzerfreundliche grafische Gestaltung für diese digitale Schweizer Bibliothek, die zum Netz von mehr als 100 Online-Fakultätsbibliotheken der Universität Zürich gehört. So wächst die Bibliothek jedes Jahr um ca. 100.000 weitere Dokumente. Die Koordinierung erfolgt durch die Zentrale Universitätsbibliothek. Während die allgemeinen Datenbanken über das Portal der Universität abgefragt werden können, sind die spezifischen Ressourcen (nach Registrierung und Identifizierung) von der Sub-Homepage der medizinischen Bibliothek aus zugänglich, zusammen mit einer ansehnlichen Liste von E-Books.

Spanien

Biblioteca Complutense – Madrid
Die in der historischen Bibliothek enthaltene Sammlung antiker Bände umfasst 3.510 Manuskripte und 80.144 Bände vom 16. bis 18. Jahrhundert. Der digitale Katalog weist 2.000 Bücher auf, auf die kostenlos im Internet zugegriffen werden kann. Der Katalog der digitalen Zeitschriften ermöglicht den Zugang zu Datenbanken, Monografien und Magazinen sowie zu einer umfangreichen Datenbank elektronischer Zeitschriften (19.273 Titel). Siebentausend Doktorarbeiten im elektronischen Format können kostenlos im Internet abgefragt werden.