Cholesterinwerte: je niedriger, desto besser

Die Wissenschaftler haben den Zusammenhang zwischen LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und kardiovaskulärer Mortalität und Herzkrankheiten untersucht, um festzustellen, ob Menschen mit einem niedrigen kardiovaskulären Risiko, auf einen Zeitraum von 10 Jahren bezogen, anfangen sollten, sich um die Senkung des Cholesterinspiegels zu bemühen, zuerst durch eine Veränderung ihres Lebensstils und in einigen Fällen durch die Einnahme von cholesterinsenkenden Medikamenten.

Es wird geschätzt, dass 28,5 Millionen Amerikaner Cholesterinwerte von 240 mg/dl oder darüber aufweisen. Das LDL-Cholesterin trägt zur Arterienverkalkung bei und erhöht damit das Risiko für Infarkt und Schlaganfall.  Im Allgemeinen konzentrieren sich die klinischen Studien auf Menschen mit moderatem oder hohen Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Diese Beobachtungsstudie hat dagegen 26.375 jüngere und relativ gesunde Teilnehmer der Cooper Centre Longitudinal Study eingeschlossen, bei denen weder Diabetes noch kardiovaskulären Erkrankungen vorlagen, und sie fast 27 Jahre lang begleitet. Unabhängig von anderen Risikofaktoren ergab sich aus der Studie, dass:

•             die Teilnehmer mit LDL-Werten zwischen 100 und 159 mg/dl ein um 30-40 % erhöhtes Risiko aufwiesen. wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, als die mit LDL-Cholesterin-Werten unter 100 mg/dl;

•             die Teilnehmer mit LDL-Werten von 160 mg/dl oder mehr ein um 70-90 % erhöhtes Risiko für Todesfälle aufgrund von kardiovaskulären Problemen hatten als die mit Werten unter 100 mg/dl;

•             in der untersuchten Gruppe (72 % Männer, Durchschnittsalter 42) 1086 Sterbefälle wegen kardiovaskulären Krankheiten und 598 wegen koronarer Herzkrankheiten auftraten.

„Unsere Studie zeigt, dass ein auf 10 Jahre geschätztes niedriges Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten die Risiko erhöhter LDL-Werte im Laufe des Lebens nicht ausschließt“, sagt der Autor der Studie, Shuaib Abdullah vom University of Texas Southwestern Medical Center und dem Veterans Affairs North Texas Healthcare System in Dallas, Texas. „Menschen mit einem geringen Risiko sollten auf ihren Lebensstil achten, zum Beispiel die Ernährung und Bewegung, um möglichst niedrige LDL-Werte zu erreichen, am besten unter 100 mg/dl. Wenige gesättigte Fette zu sich nehmen, ein vernünftiges Körpergewicht, der Verzicht auf das Rauchen und Sport: Darum sollten sich alle bemühen“.

„Hohe Cholesterinwerte in jungen Jahren bedeuten mehr kardiovaskuläre Krankheiten, wenn diese Menschen älter werden. Die Forschung zeigt, dass die Amerikaner aller Altersklassen über die Risiken erhöhter Cholesterinwerte aufgeklärt werden sollten und darüber, welche Möglichkeiten es gibt, sie das ganze Leben lang auf einem gesunden Niveau zu halten“, bestätigt Robert Eckel, ehemaliger Präsident der American Heart Association und Direktor der Lipid Clinic der University of Colorado Hospital in Aurora. Eckel ist unter anderem einer der Schöpfer von Check. Change. Control. Cholesterol der AHA, einer Initiative, die das Gesundheitspersonal und die PatientInnen dabei unterstützen soll, gemeinsam die Risiken für kardiovaskuläre Krankheiten feststellen.

Nun, zum ewigen Thema der empfohlenen Cholesterinwerte gesellt sich ein weiteres Element, das – wie schon im Fall des Blutdrucks – die Gefahr birgt, den Anteil der medikamentös behandelten Bevölkerung stark zu vergrößern.

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