Laut einer in British Journal of Sports Medicine erschienen Studie ist die Unfähigkeit im mittleren oder höheren Alter zehn Sekunden lang auf einem Bein zu stehen mit einem fast doppelt so hohen Risiko verbunden, in den nächsten zehn Jahren aufgrund aller Ursachen zu sterben.
Dieser einfache und sichere Test könnte in die Routineuntersuchungen älterer Menschen aufgenommen werden, stellen die Forschenden fest. Denn im Gegensatz zu aerober Fitness, Beweglichkeit und Muskelkraft, bleibt das Gleichgewicht bis in das sechste Lebensjahrzehnt relativ gut erhalten, um dann recht schnell abzunehmen.
Jedoch ist die Einschätzung des Gleichgewichts nicht Teil der Routineuntersuchung von Menschen mittleren und fortgeschrittenen Alters, wahrscheinlich weil es keinen Standardtest gibt und nur wenige konkrete Daten vorliegen, die es mit anderen klinischen Daten als Stürze in Verbindung bringt.
An der soeben veröffentlichten Studie haben 1702 Menschen teilgenommen, die bei der ersten Kontrolluntersuchung zwischen 2009 und 2020 im Alter von 51 bis 75 Jahren waren (Durchschnittsalter 61 Jahre). Etwa zwei Drittel (68%) waren Männer.
Bei den Teilnehmenden wurden das Gewicht, die Hautfaltendicke an verschiedenen Stellen und der Taillenumfang gemessen, außerdem wurden Angaben zur Krankengeschichte aufgenommen. Teilnehmen konnten nur Personen mit stabilem Gang.
Bei der Kontrolluntersuchung wurden die Teilnehmenden aufgefordert, zehn Sekunden frei auf einem Bein zu stehen.
Für eine bessere Standardisierung des Tests, wurden sie gebeten, den Fußrücken des freien Fußes an den Unterschenkel des Standbeins zu legen, dabei die Arme an den Seiten zu halten und den Blick nach vorne zu richten. Erlaubt waren bis zu drei Versuche pro Fuß.
Insgesamt bestand einer von fünf Teilnehmenden (20,5 %; 348) den Test nicht. Das Nichtgelingen nahm parallel mit dem Alter zu und verdoppelte sich im Abstand von fünf Jahren ab dem Alter von 51-55 Jahren. Der Anteil derjenigen, die nicht imstande waren, zehn Sekunden lang auf einem Bein zu stehen, betrug fast 5 % bei den 51-55-Jährigen; 8 % bei den 56-60-Jährigen; fast 18 % in der Gruppe 61-65 Jahre; und knapp 37 % in der Altersgruppe 66-70. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden zwischen 71 und 75 Jahren war nicht in der Lage, die Aufgabe auszuführen.
Während des durchschnittlichen Beobachtungszeitraums von sieben Jahren starben 123 Teilnehmende (7 %). Die Ursachen waren: Krebs (32 %); kardiovaskuläre Erkrankungen (30 %); Atemwegserkrankungen (9 %), durch COVID-19 bedingte Komplikationen (7%).
Es waren keine klaren zeitlichen Tendenzen bei den Todesfällen oder Unterschiede bei den Todesursachen zwischen denjenigen, die den Test auszuführen konnten, und jenen, denen das nicht gelang, festzustellen. Jedoch war der Anteil an Sterbefällen unter denjenigen, die den Test nicht bestanden, signifikant höher: 17,5 % gegenüber 4,5 %, was eine absolute Differenz von 13 % bedeutet.
Im Allgemeinen war der Gesundheitszustand derjenigen, denen der Test nicht gelang, schlechter: Von ihnen waren mehr fettleibig und/oder litten unter Herzkrankheiten und Bluthochdruck und hatten schlechte Blutfettwerte. Außerdem trat Typ-2-Diabetes in dieser Gruppe dreimal so häufig auf: 38 % gegenüber 13 %.
Nach der Berücksichtigung von Alter, Geschlecht und vorliegendem Gesundheitszustand, war die Unfähigkeit, zehn Sekunden frei auf einem Bein zu stehen, mit einem um 84 % erhöhten Risiko verbunden, innerhalb des folgenden Jahrzehnts an einer beliebigen Ursachen zu sterben.
Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, wurden die Ursachen nicht ermittelt. Darüber hinaus standen nicht alle Daten zur Verfügung, um Bias ausschließen zu können. Jedoch sind die Forschenden der Ansicht, dass dieser Gleichgewichtstest „Patient:innen und Gesundheitspersonal ein schnelles und objektives Feedback über das statische Gleichgewicht vermittelt“ und „nützliche Informationen in Bezug auf das Mortalitätsrisiko von Männern und Frauen mittleren oder fortgeschrittenen Alters liefert.“
Dieser einfache und sichere Test könnte in die Routineuntersuchungen älterer Menschen aufgenommen werden, stellen die Forschenden fest. Denn im Gegensatz zu aerober Fitness, Beweglichkeit und Muskelkraft, bleibt das Gleichgewicht bis in das sechste Lebensjahrzehnt relativ gut erhalten, um dann recht schnell abzunehmen.
Jedoch ist die Einschätzung des Gleichgewichts nicht Teil der Routineuntersuchung von Menschen mittleren und fortgeschrittenen Alters, wahrscheinlich weil es keinen Standardtest gibt und nur wenige konkrete Daten vorliegen, die es mit anderen klinischen Daten als Stürze in Verbindung bringt.
An der soeben veröffentlichten Studie haben 1702 Menschen teilgenommen, die bei der ersten Kontrolluntersuchung zwischen 2009 und 2020 im Alter von 51 bis 75 Jahren waren (Durchschnittsalter 61 Jahre). Etwa zwei Drittel (68%) waren Männer.
Bei den Teilnehmenden wurden das Gewicht, die Hautfaltendicke an verschiedenen Stellen und der Taillenumfang gemessen, außerdem wurden Angaben zur Krankengeschichte aufgenommen. Teilnehmen konnten nur Personen mit stabilem Gang.
Bei der Kontrolluntersuchung wurden die Teilnehmenden aufgefordert, zehn Sekunden frei auf einem Bein zu stehen.
Für eine bessere Standardisierung des Tests, wurden sie gebeten, den Fußrücken des freien Fußes an den Unterschenkel des Standbeins zu legen, dabei die Arme an den Seiten zu halten und den Blick nach vorne zu richten. Erlaubt waren bis zu drei Versuche pro Fuß.
Insgesamt bestand einer von fünf Teilnehmenden (20,5 %; 348) den Test nicht. Das Nichtgelingen nahm parallel mit dem Alter zu und verdoppelte sich im Abstand von fünf Jahren ab dem Alter von 51-55 Jahren. Der Anteil derjenigen, die nicht imstande waren, zehn Sekunden lang auf einem Bein zu stehen, betrug fast 5 % bei den 51-55-Jährigen; 8 % bei den 56-60-Jährigen; fast 18 % in der Gruppe 61-65 Jahre; und knapp 37 % in der Altersgruppe 66-70. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden zwischen 71 und 75 Jahren war nicht in der Lage, die Aufgabe auszuführen.
Während des durchschnittlichen Beobachtungszeitraums von sieben Jahren starben 123 Teilnehmende (7 %). Die Ursachen waren: Krebs (32 %); kardiovaskuläre Erkrankungen (30 %); Atemwegserkrankungen (9 %), durch COVID-19 bedingte Komplikationen (7%).
Es waren keine klaren zeitlichen Tendenzen bei den Todesfällen oder Unterschiede bei den Todesursachen zwischen denjenigen, die den Test auszuführen konnten, und jenen, denen das nicht gelang, festzustellen. Jedoch war der Anteil an Sterbefällen unter denjenigen, die den Test nicht bestanden, signifikant höher: 17,5 % gegenüber 4,5 %, was eine absolute Differenz von 13 % bedeutet.
Im Allgemeinen war der Gesundheitszustand derjenigen, denen der Test nicht gelang, schlechter: Von ihnen waren mehr fettleibig und/oder litten unter Herzkrankheiten und Bluthochdruck und hatten schlechte Blutfettwerte. Außerdem trat Typ-2-Diabetes in dieser Gruppe dreimal so häufig auf: 38 % gegenüber 13 %.
Nach der Berücksichtigung von Alter, Geschlecht und vorliegendem Gesundheitszustand, war die Unfähigkeit, zehn Sekunden frei auf einem Bein zu stehen, mit einem um 84 % erhöhten Risiko verbunden, innerhalb des folgenden Jahrzehnts an einer beliebigen Ursachen zu sterben.
Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, wurden die Ursachen nicht ermittelt. Darüber hinaus standen nicht alle Daten zur Verfügung, um Bias ausschließen zu können. Jedoch sind die Forschenden der Ansicht, dass dieser Gleichgewichtstest „Patient:innen und Gesundheitspersonal ein schnelles und objektives Feedback über das statische Gleichgewicht vermittelt“ und „nützliche Informationen in Bezug auf das Mortalitätsrisiko von Männern und Frauen mittleren oder fortgeschrittenen Alters liefert.“
Quelle
Araujo CG et al. Successful 10-second one-legged stance performance predicts survival in middle-aged and older individuals. Br J Sports Med. 2022 Jun 21:bjsports-2021-105360