Die WissenschaftlerInnen haben eine systematische Übersichtsarbeit und eine Meta-Analyse der bisher veröffentlichten Studien durchgeführt und entdeckt, dass der Besitz eines Hundes mit einem um 24 % geringeren Risiko aufgrund aller Ursachen zu sterben (RR, 0,76; IC 95%, 0,67-0,86), einem um 65 % geringeren Risiko, nach einem Herzinfarkt (RR, 0,35; IC al 95%, 0,17-0,69) und einer um
31 % niedrigeren Wahrscheinlichkeit aufgrund von kardiovaskulären Krankheiten (RR, 0,69; IC 95%, 0,67-0,71; I2 5,1%) zu sterben verbunden war.
„Unsere Ergebnisse lassen darauf schließen, dass der Besitz eines Hundes mit einem längeren Leben verbunden ist. Allerdings haben unsere Analysen keine Einflussfaktoren wie eine bessere körperliche Form oder einen insgesamt gesünderen Lebensstil berücksichtigt, die mit dem Besitz eines Hundes verbunden sein könnten“, hat Caroline Kramer kommentiert, die Leiterin der für die Studie verantwortlichen Equipe des Leadership Sinai Center for Diabetes.
Die Übersichtsarbeit mit Meta-Analyse im Einzelnen
Die Übersichtsarbeit hat zwischen 1950 und Mai 2019 auf Embase und PubMed veröffentlichte Artikel berücksichtigt. Um aufgenommen zu werden, mussten die Studien an einer Bevölkerung über 18 Jahren durchgeführt worden sein, die originalen Daten von prospektiven Beobachtungsstudien präsentieren, den Besitz des Hundes bewerten und die Mortalität aufgrund aller Ursachen sowie die kardiovaskuläre Mortalität angeben.
Die Übersichtsarbeit machte insgesamt 1155 Studien ausfindig, von denen zehn die Kriterien erfüllten, um aufgenommen zu werden. Von diesen schlossen neun die Mortalität aus allen Ursachen ein und vier die kardiovaskulären Ereignisse, mit insgesamt 3.833.041 TeilnehmerInnen.
Hundehaltung ist eine komplexe Therapie
„Angesichts des potentiellen Nutzens – mit dem wahrscheinlich kein oder fast kein Schaden einhergeht – sollten diese Ergebnisse die ÄrztInnen anregen, mit ihren PatientInnen darüber zu sprechen, ob sie sich vielleicht einen Hund zulegen wollen, insbesondere solche mit kardiovaskulären Erkrankungen, die alleine leben“, schreibt Dhruv Kazi vom Smith Center am Beth Israel Deaconess Medical Center. „Aber bevor wir folgern, dass es sich äußerst positiv auf die kardiovaskuläre Gesundheit auswirken würde, wenn der Anteil der HundebesitzerInnen unter der Bevölkerung zunähme, sollten wir uns darüber klar sein, dass es mit viel mehr Aufwand verbunden ist, einen Hund zu halten, als eine neue medizinische Therapie einzuführen“.
Quelle:
Kramer CK et al. Dog Ownership and survival. Circulation: Cardiovascular Quality and Outcomes 2019; 12 (10).