Eine Studie bestätigt, dass exzessiver Alkoholkonsum dem Herz schadet

Bei Erwachsenen mittleren Alters und älteren Menschen ist Binge-Drinking mit einem höheren Risiko von Myokardinfarkt, Schlaganfall und Bluthochdruck verbunden. Außerdem bedingt ein erhöhter Alkoholkonsum auch eine größere Wahrscheinlichkeit von Prä-Hypertonie (systolischer Blutdruck zwischen 120 und 140 mmHg und diastolischer Blutdruck zwischen 70 und 90 mmHg). In den meisten Studien, die den Alkoholkonsum der Bevölkerung untersuchen, werden jedoch die ganz jungen (18-30 Jahre) und jüngeren Erwachsenen (31-45 Jahre) zu wenig berücksichtigt, während bekannt ist, dass gerade diese Bevölkerungsgruppen eine hohe Rate an Binge-Drinking aufweisen.

„Im Vergleich zu früheren Generationen sind die jüngeren Erwachsenen aufgrund der Verbreitung, der Intensität (Anzahl der Drinks) und der Regelmäßigkeit (mehrere Male pro Woche) des Alkoholkonsums heute einem höheren Risiko ausgesetzt, gesundheitliche Schäden durch Alkohol zu erleiden”, stellt Mariann Piano, eine der AutorInnen der Studie, fest.

Die Forscher verwendeten Daten der US-amerikanischen NHANES (National Health and Nutrition Examination Survey), um zwischen 2011 und 2014 eine repräsentative Auswahl von 4710 Menschen, Männer und Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren, zu untersuchen. Sie wurden eingeteilt in: non-binge, binge  – 1 bis 12 Mal im Jahr  – und binge – mehr als 12 Mal im vorausgegangenen Jahr. Die Einteilung erfolgte nach der Antwort auf die Frage: „Wie oft haben Sie in den vergangenen zwölf Monaten 4/5 alkoholische Getränke an einem einzigen Tag zu sich genommen?“

Unter Berücksichtigung von Faktoren wie Ernährung und sportlicher Betätigung, wiesen beide Kategorien der männlichen Binge-Trinker gegenüber den Nicht-Binge-Trinkern einen höheren systolischen Blutdruck (121,8 und 119,0 mmHg gegenüber 117,5 mmHg) und einen höheren Gesamtcholesterinspiegel (215,5 und 217,9 mg/dl vs. 207,8 mg/dl) auf. Bei den Frauen konnte dagegen keine Auswirkung des Alkoholkonsums auf den  systolischen Blutdruck und den Cholesterinspiegel festgestellt werden. Was den Blutzuckerspiegel angeht, waren die Auswirkung des erhöhten Alkoholkonsums bei Männern und Frauen dagegen variabel.

Die Studie bestätigt nicht nur ein weiteres Mal, wie wichtig es ist für die Gesundheit von Herz und Gefäßen ist, weniger Alkohol zu trinken, sondern stellt auch fest, welche Rolle das Binge-Drinking für das Ansteigen der kardiovaskulären Risikofaktoren bei jungen Erwachsenen spielt.

Jedoch könnte es sein, dass es keine einheitliche Lösung für den korrekten Umgang mit Alkohol gibt, wie Steven Bell von der Universität Cambridge bemerkt: „Eine bestimmte Menge Alkohol kann für den einen Menschen akzeptabel sein, für den anderen aber nicht“. Auf der anderen Seite hat die Studie nur einen Zusammenhang, aber keinen Kausalzusammenhang zwischen Binge-Drinkung und kardiovaskulären Risikofaktoren festgestellt.

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