Darauf deutet eine in JAMA Otolaryngology-Head and Neck Surgery veröffentlichten Studie hin.
Eine von Craig Zalvan (New York Medical College) koordinierte retrospektive amerikanische Studie hat zwei Kohorten von PatientInnen mit laryngo-pharingealem Reflux verglichen.
- Von 2010 bis 2012 wurden 85 PatientInnen mit Protonenpumpenhemmern (PPI) und den gängigen Ernährungsempfehlungen – Verzicht auf Kaffee, Tee, Schokolade, kohlensäurehaltige Getränke, fette Speisen, Frittiertes und Alkohol – behandelt. Die PatientInnen waren im Schnitt 60 Jahre alt (95% CI, 18-82). 47 [56.3%] waren Frauen.
- Von 2013 bis 2015 wurden 99 PatientInnen mit besagten Ernährungsempfehlungen, alkalischem Wasser (ph >8.0) und einer zu 90 % vegetarischen, mediterranen Kost, die vor allem Gemüse, Obst, Vollkorngetreide, Nüsse und weniger als 5-10 % Lebensmittel tierischen Ursprungs vorsah, behandelt. Das Durchschnittsalter der StudienteilnehmerInnen betrug 57 Jahre (95% CI, 18-93). 61 [61.7%] waren Frauen.
Nach sechswöchiger Behandlung wurde der Reflux Symptom Index (RSI) der TeilnehmerInnen gemessen. Der Anteil der Patientinnen, bei denen eine klinisch signifikante Reduktion (≥6 points) des RSI festgestellt wurde, betrug 54,1 % in der ersten, mit IPP und den Ernährungsempfehlungen behandelten Gruppe, und 62,6 % in der zweiten Gruppe (keine IPP, besagte Ernährungsempfehlungen und vorwiegende vegetarische Kost). Die durchschnittliche Reduktion des RSI lag bei 27,2 % in der ersten und 39,8% in der zweiten Gruppe (Differenz: 12.10; 95% CI, 1.53-22.68).
Die Reduktion der RSI-Werte ist in der Gruppe, die ausschließlich mit einer Ernährungsumstellung behandelt wurde, signifikant höher.Da der Zusammenhang zwischen dieser erhöhten Reduktion und die Reaktion auf die Behandlung nicht untersucht wurde, sind weitere Studien nötig, um die klinische Bedeutung zu erfassen. „Dennoch legt diese Studie nahe, dass bei laryngo-pharingealem Reflux eine vorwiegend vegetarische Kost und das Trinken von alkalischem Wasser in Betracht gezogen werden sollte“, erklären die AutorInnen der Studie, und fügen abschließend hinzu: „Dieser Therapieansatz könnte die Symptome wirksam verbessern und die Kosten sowie die mit der medikamentösen Therapie verbundenen Kosten und Risiken vermeiden. Zu diesen Vorteilen würde sich der gesundheitliche Nutzen einer gesunden, vorwiegend vegetarischen Ernährung gesellen“.
Wird dieser Ansatz dazu beitragen, die Symptome des laryngo-phagealen Reflux und den Gebrauch von PPI zu vermindern? Laut Robert Kavitt von der Universität Chicago, der die Studie in einem Leitartikel kommentiert hat, sind weitere Studien nötig, die zum Beispiel auch den Zusammenhang mit einer Gewichtsreduktion (welche mit der vorwiegend vegetarischen Ernährung einhergehen könnte) berücksichtigen und die Auswirkung der Diät auf die einzelnen PatientInnen untersuchen. Die Studie von Zalvan et al ist in jedem Fall ein guter Ausgangspunkt.
Quellen
Zalvan CH et al. A comparison of alkaline water and mediterranean diet vs proton pump inhibition for treatment of laryngopharyngeal reflux. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg. Published online September 7, 2017. doi:10.1001/jamaoto.2017.1454
Kavitt RT. Dietary modifications in the treatment of laryngopharyngeal reflux. Published online September 7, 2017. doi:10.1001/jamaoto.2017.1449