Zu diesem Ergebnis kamen WissenschaftlerInnen in einer systematischen Untersuchung von Forschungsarbeiten, Präsentationen auf Konferenzen und Doktorarbeiten, die in einer Vielzahl von akademischen Datenbanken erschienen waren. In die Analyse wurden sechs potenzielle Kohorten mit mehr als 230.000 Erwachsenen aufgenommen, bei denen die Zusammenhänge zwischen Lauftraining und Mortalität untersucht wurden. Insgesamt starben 11 % der TeilnehmerInnen während des zwischen 5 und 35 Jahren dauernden Follow-ups. Allgemein wiesen sowohl Frauen wie die Männer, die joggten, gegenüber den Nicht-LäuferInnen eine um 27 % geringere Mortalität auf, während bei der Subanalyse ein geringeres Sterberisiko sowohl hinsichtlich von Krebs wie kardiovaskulären Erkrankungen festzustellen war.
Besonders bemerkenswert ist, dass schon gemäßigtes Lauftraining, zum Beispiel einmal die Woche oder weniger als 50 Minuten in der Woche, mit einer geringeren Mortalität aufgrund aller Ursachen einhergeht. Dagegen ist weder klar, wie effizient das Laufen ist, um das Gesamt-Sterberisiko, insbesondere das Risiko aufgrund von Krebs oder kardiovaskulärer Krankheiten zu sterben, zu senken, noch, ob eine Steigerung von Frequenz, Dauer und Rhythmus – das heißt, der „Dosis“ – noch wirkungsvoller sein könnte: Es scheint kein Zusammenhang mit der Dosis feststellbar.
Da es sich jedoch um eine Beobachtungsstudie handelt, kann keine kausale Beziehung hergestellt werden. Die WissenschaftlerInnen weisen darauf hin, dass die Anzahl der eingeschlossenen Studien eher gering ist und die Studienmethoden sehr unterschiedlich sind, was sich auf die Ergebnisse auswirken könnte.
„Wenn man keine Tendenz feststellt, bedeutet das nicht, dass es keine gibt”, bemerkt Pedišić. „Eine Tendenz könnte zu gering sein, um sie in dieser Teilnehmermenge zu ermitteln. Die Untersuchung der Auswirkungen von intensivem Lauftraining auf die Gesundheit erweist sich auch deswegen als schwierig, weil es nicht viele Menschen gibt, die sehr viel laufen“.
Jedoch weisen die Daten mit einem gewissen Nachdruck darauf hin, dass auch mäßiges Lauftraining besser als nichts ist, das heißt: „Wenn es mehr Menschen gibt, die joggen, egal wie viel, dürfte das zu wesentlichen Verbesserungen bei der Gesundheit der Bevölkerung und der Langlebigkeit führen“.
Quelle
Pedisic Z et al. Is running associated with a lower risk of all-cause, cardiovascular and cancer mortality, and is the more the better? A systematic review and meta-analysis. British Journal of Sports Medicine. Published Online First: 04 November 2019.