Mehr Bewegung, weniger Krankenhausaufenthalte

Die Ergebnisse einer großen, in JAMA Network Open erschienenen Studie weisen darauf hin, dass Menschen, die älter als 40 Jahre sind, durch regelmäßige körperliche Betätigung nicht nur in Form bleiben, sondern auch vor Krankenhausaufenthalten bewahrt werden könnten.

Die Forschenden entdeckten, dass von knapp 82.000 britischen Erwachsenen, diejenigen, die regelmäßig körperlich aktiv waren, ein geringeres Risiko hatten, in den folgenden Jahren wegen verschiedener Ursachen ins Krankenhaus zu kommen. Dabei handelte es sich insbesondere um Erkrankungen der Gallenblase, Harnwegsinfektionen, Blutgerinnsel, Schlaganfall, Komplikationen bei Diabetes, Lungenentzündung, Eisenmangelanämie, Kolonpolypen und Divertikelkrankheit (bei der sich in der Darmschleimhaut Ausstülpungen bilden)

Nach etwa sieben Jahren waren mehr als 48.000 der Teilnehmenden aus verschiedenen Gründen im Krankenhaus gewesen. In Bezug auf die oben beschriebenen neun Gesundheitsprobleme hatten die körperlich aktiveren Menschen jedoch ein geringeres Risiko für eine Krankenhauseinweisung.

Aus den Ergebnissen lässt sich entnehmen, dass Menschen mittleren und fortgeschrittenen Alters schon bei 20 Minuten körperlicher Aktivität am Tag das Risiko eines Krankenhausaufenthalts wegen der genannten Gründe um 4 % bis 23 % in sieben Jahren vermindern könnten: von 4 % wegen Kolonpolypen bis zu 23 % wegen Diabetes.

Die Ergebnisse stimmen mit den Empfehlungen überein, die gewöhnlich in den Vereinigten Staaten gegeben werden, um die Gesundheit zu verbessern: mindestens 150 Minuten moderate Ausdauerbelastung oder 75 Minuten intensive körperliche Belastung in der Woche. Gemeint sind Aktivitäten, die das Herz schneller schlagen lassen und zum Schwitzen bringen. Unter moderate Ausdauerbelastung fallen Spazierengehen, auf ebener Fläche Fahrrad fahren oder Gartenarbeit. Dagegen gehören Laufen, im Hügelland Fahrrad fahren und Schwimmen zu den intensiven Belastungen.

Körperliche Aktivität hat viele Vorteile und könnte Krankenhauseinweisungen vorbeugen.

„Die Studien zeigen, dass körperliche Aktivität die Funktion des Immunsystems, die Gesundheit der Lungen und des Herzens und die Empfänglichkeit für Insulin verbessern und Entzündungen vermindern kann“, sagt Eleonar Watts, die Forschungsdirektorin des amerikanischen National Cancer Institut. „Körperliche Aktivität kann außerdem dazu beitragen, das Körpergewicht, den Blutdruck und den Cholesterinspiegel zu senken.“

Die wichtigste Botschaft lautet also, dass jede Art von körperlicher Aktivität besser ist als gar keine.

 

Quelle

Watts EL, Saint-Maurice PF, Doherty A, et al. Association of accelerometer-measured physical activity level with risks of hospitalization for 25 common health conditions in UK adults. JAMA Netw Open 2023;6(2):e2256186.