Mehr Vitamin D, unveränderter Gesundheitszustand

Die Studie VITAL hat keinen signifikanten Unterschiedhinsichtlich des Risikos für Krebs oder die Herzgesundheit zwischen den Personen festgestellt, die 2000 UI Vitamin D am Tag und jenen, die ein Placebo einnahmen. Dieses Ergebnis wirft ein ganz anderes Licht auf die Rolle, welche die Supplementierung für die Knochengesundheit, die Prävention von Krankheiten als Folge von Übergewicht und Diabetes sowie Herz- und Autoimmunkrankheiten spielt.

Den Wissenschaftlern ist seit langem bekannt, dass Menschen mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel ein höheres Risiko für Infarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern aufweisen. VITAL, eine klinische Studie der Phase III, ist bis heute die größte randomisierte Studie, die insbesondere überprüft, ob die Gabe von Vitamin D zur Prävention von kardiovaskulären Krankheiten geeignet ist.

Joann Manson, Epidemiologin am Brigham and Women’s Hospital und an der Harvard Medical School in Boston hat zusammen mit ihren KollegInnen sechs Jahre lang 25.871 Personen beobachtet, Männer über 50 und Frauen über 55 Jahre. Die TeilnehmerInnen hatten in der Vergangenheit weder kardiovaskuläre Krankheiten noch Tumore. Im Übrigen nahmen auch 5106 AfroamerikanerInnen teil, was von Bedeutung ist, da durch die Hautpigmentierung die Produktion von Vitamin D geringer ist und Menschen mit dunkler Hautfarbe folglich einen niedrigeren Vitamin-D-Spiegel haben.

Unter den TeilnehmerInnen, die täglich Vitamin D nahmen, hatten 396 einen Infarkt, einen Schlaganfall oder starben an einer kardiovaskulären Krankheit, gegenüber 409 derjenigen, die ein Placebo einnahmen. Auch bezüglich Krebs waren die Unterschiede nicht signifikant: 793 Personen, die Vitamin D einnahmen, wurde ein invasiver Tumor diagnostiziert – einschließlich Brust-, Prostata- oder kolorektalem Karzinom – während dies bei 824 aus der Placebogruppe der Fall war.

Schon in der Vergangenheit hatten einige Studien darauf hingewiesen, dass Vitamin D nicht in der Lage ist, Herzkrankheiten und Krebs vorzubeugen. Es handelte sich jedoch um Studien mit geringer Teilnehmerzahl und niedrigeren Vitamin-D-Dosen, außerdem zielten die meisten darauf, die Wirkung der Supplementierung auf andere Gesundheitsprobleme zu untersuchen, wie zum Beispiel die Gesundheit der Knochen. Dagegen stellt die vorliegende Studie aufgrund der Zahl und der Vielfältigkeit der Probanden einen deutlichen Beleg dafür da, dass die Gabe von Vitamin D nutzlos ist.

Quelle:
Manson JE. Vitamin D supplements and prevention of cancer and cardiovascular disease. N Engl J Med. 2018 Nov 10. doi: 10.1056/NEJMoa1809944.