Neue Empfehlungen zur perinatalen Depression

Die perinatale Depression, das heißt, eine depressive Störung während der Schwangerschaft oder nach der Geburt, betrifft 1 Frau von 7 und kann kurz- und langfristig sowohl die Gesundheit der Mutter wie die des Kindes gefährden.

 Schon zuvor empfahlen die Leitlinien das Screening auf Depression während und nach der Schwangerschaft und heute wird diese Art des Screenings häufig durchgeführt. Die USPSTF hat nun das Screening auf assoziierte Risikofaktoren und die Implementierung von Präventionsmaßnahmen in ihre Empfehlungen aufgenommen.

Die wichtigsten Aspekte der Leitlinien lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Die Taskforce empfiehlt, dass die ÄrztInnen Patientinnen mit einem sehr hohen Risiko für perinatale Depression eine Beratung nahelegen.
  • Sollte es kein wirksames Screening-Instrument geben, um gefährdete Frauen festzustellen, weist die Taskforce darauf hin, dass Frauen, bei denen mindestens einer der folgenden Faktoren festzustellen ist, besonders Gefahr laufen, eine perinatale Depression zu entwickeln: eine frühere Depression, aktuelle depressive Symptome, die unterhalb der Schwelle für ein positives Screening auf Depression liegen, niedriges Einkommen, jugendliches Alter, Abwesenheit des Vaters, Gewalt in Beziehungen, Angst, negative Ereignisse in der jüngeren Zeit.
  • Beratungen oder psychotherapeutische Maßnahmen können die Wahrscheinlichkeit verringern, dass eine perinatale Depression auftritt.
  • Nicht eindeutige, bzw. begrenzte Belege sprechen auch für weitere Maßnahmen, darunter körperliche Betätigung, Pharmakotherapie, Nahrungsergänzungsmittel sowie Interventionen im Gesundheitssystem.

Bis jetzt haben sich die meisten Studien hoher Qualität über Maßnahmen für die Prävention von perinataler Depression auf Frauen mit schweren depressiven Symptomen und einer früherer Depression konzentriert. Es bedarf eines großen, auch kulturellen Engagements, vor allem in den Vereinigten Staaten, damit die von den neuen Leitlinien vorgeschlagene Implementierung des Screenings auf die Ursachen bald umgesetzt werden kann.

Quelle:
US Preventive Services Task Force. Interventions to prevent perinatal depression: US Preventive Services Task Force Recommendation Statement. JAMA 2019;321(6):580-587.