Im Jahr 2017 betrugen die Arzneimittelausgaben in Italien 29,8 Millionen Euro, von denen 75 % vom Nationalen Gesundheitsdienst erstattet wurden, mit einem Anstieg von 4,3 % gegenüber 2016 beim Verbrauch und von 1,2 % bei den gesamten nationalen Arzneimittelausgaben.
Die Ausgaben für den Kauf von Arzneimitteln durch die öffentlichen Gesundheitseinrichtungen sinken dagegen tendenziell, sie betragen 12,1 Millionen Euro (194,6 Euro pro Kopf), mit einer Reduktion um -0,7 % im Vergleich zu 2016.
Die Ausgaben zu Lasten der Bürger betrug, einschließlich der Ausgaben für Beteiligung, für privat gekaufte Arzneimittel der Klasse A und Arzneimittel der Klasse C 8806 Millionen, mit einem Anstieg von 7,1 % gegenüber 2016.
Bei der territorialen Verteilung bestätigt sich die traditionelle Uneinheitlichkeit innerhalb von Italien. Apulien ist die Region mit dem höchsten Konsum im Rahmen der vertragsgebundenen Leistungen, gefolgt von Umbrien und Kalabrien. Die höchsten Bruttoausgaben pro Kopf wurden in Kampanien, Apulien und den Abruzzen festgestellt. In der autonomen Provinz Bozen liegen die Ausgaben pro Kopf dagegen am niedrigsten. Im Allgemeinen weisen die nördlichen Regionen niedrigere Ausgaben für vertragsgebundene Leistungen als der nationale Durchschnitt auf, der Süden und die Inseln dagegen höhere.
Der Arzneimittelverbrauch in Italien
Was den Arzneimittelverbrauch betrifft, geht aus den Daten hervor, dass jeder Italiener 2017 im Schnitt 1,7 Dosen Arzneimittel pro Tag einnahm.
Insgesamt wurden fast zwei Milliarden Packungen ausgegeben, was einen Anstieg von 3,2 % gegenüber dem Vorjahr darstellt. Ein Anstieg ist vor allem bei der direkten Verteilung von Klasse A-Medikamenten und der Verteilung im Auftrag der Sanitätsbetriebe (+ 21,5 %), den Arzneimitteln für die Selbstmedikation (+ 10,4 %), den Klasse C-Medikamenten mit Rezept (+ 7,8 %) und den privat von den BürgerInnen gekauften Arzneimitteln der Klasse A (+ 2,8 %) festzustellen, während die Zahl der als vertragsgebundenen Leistung ausgegebenen Packungen nahezu gleich geblieben ist (- 0,2 %).
„Kardiovaskuläre Medikamente stellen weiterhin die Kategorie dar, die am häufigsten von den Italienern eingenommen wird, gefolgt von Medikamenten für den Magen-Darm-Trakt und den Stoffwechsel, Arzneimitteln für das Blut und die blutbildenden Organe, für das zentrale Nervensystem und die Atemorgane“, erklärt Melazzini im Osmed-Bericht 2017. „Was den Einfluss auf die öffentlichen Arzneimittelausgaben angeht, stehen die antineoplastischen und immunmodulatorischen Medikamente an erster Stelle (5064 Millionen Euro), gefolgt von den Arzneimitteln für das kardiovaskuläre System (3548 Millionen Euro)“.
Insgesamt betrug die Prävalenz des Arzneimittelgebrauchs im Durchschnitt 66,1 % (61,8 % bei den Männern und 70,2 % bei den Frauen), sie reicht von ca. 50 % in der Bevölkerung bis 54 Jahre bis über 95 % bei der Bevölkerung über 74 Jahre (das heißt, fast alle Menschen über 74 nehmen mindestens ein Medikament ein). Die offensichtlichsten Geschlechtsunterschiede wurden in der Altersgruppe zwischen 15 und 64 Jahren beobachtet, in der Frauen eine höhere mittlere Prävalenz als Männer aufweisen (+ 10 %).
Abgelaufene Patente, Orphan Drugs und innovative Arzneimittel
Die Arzneimittel mit abgelaufenem Patent stellen 79,4 % der täglich eingenommenen Medikamente und 59 % der Ausgaben für vertragsgebundenen Leistungen dar. Die Verwendung von Biosimilars steigt, vor allem von Epoetinen (+ 65,1 % gegenüber 2016) und Somatropin (+ 101,8 %).
Die Ausgaben des nationalen Gesundheitssystems für Orphan Drugs betrugen im Jahr 1,6 Milliarden Euro, das heißt, 7,2 % der Gesamtausgaben. Der therapeutische Bereich, auf den sie sich konzentrieren, ist Leukämie, gefolgt von Lymphom und Myelom.
2017 wurden auch neue Kriterien für die Bewertung von Innovation festgelegt. Es gibt acht neue Arzneimittel, von denen drei für die Behandlung von chronischer Hepatitis C vorgesehen sind. Die Gesamtausgaben betrugen 1,6 Milliarden Euro, mit einer Reduktion von -38 % gegenüber 2016, 13,4 % Millionen täglichen Dosen und einem Anstieg des Verbrauchs von 11,7 % im Vergleich zum Vorjahr.