Besonders überraschend an dieser Studie war, dass das verminderte Sterblichkeitsrisiko bei Menschen, die seit ihrer Jugend Sport trieben und jenen, die erst in späteren Jahren damit begonnen hatten, ähnlich war.
Die Forscher nutzten für ihre prospektische Studie die Daten der Studie über Ernährung und Gesundheit des Institutes of Health-AARP (vormals American Association of Retired Persons). Die Untersuchung bezog 315.059 erwachsene AARP-Mitglieder aus sechs Staaten bzw. zwei Ballungsräumen ein. Die sportliche Aktivität in „Stunden pro Woche“ beruhte auf Selbsteinschätzung und wurde nach Gruppen eingeteilt: 15-18 Jahre; 19-29 Jahre, 35-39 und 40-61 Jahre. Die erhaltenen Daten wurden denen der Mortalität aus dem Nationalen Sterberegister gegenübergestellt, um die Todesursache festzustellen.
Die Forscher teilten die TeilnehmerInnen in drei Kategorien ein: „Bewahrer“ (konstant hohe oder stabile LTPA), „Steigerer“ (eine Steigerung der LTPA ab der Jugend an oder später als Erwachsene) und „Verminderer“ (als junge Erwachsene aktiv, später weniger).
Bei einem mittleren Follow-up von 13,6 Jahren betraf die Mortalität aufgrund aller Ursachen 71.377 TeilnehmerInnen, 22.219 starben aufgrund von Herz-Kreislauf-Krankheiten und 16.388 durch Krebs. Wie zu Beginn erwähnt, war das Sterblichkeitsrisiko bei denen, die während ihres Erwachsenenlebens viel Sport trieben und jenen, die mit der Zeit (von 40 bis 61 Jahren) aktiver wurden, ähnlich.
Insgesamt zeigt die Studie, dass es nie zu spät ist, um sportlich aktiv zu werden, auch als Erwachsene. Die Ergebnisse sind besonders für das medizinische Personal interessant, das auch Menschen, die während der meisten Zeit ihres Erwachsenenlebens auf Sport verzichtet haben, zu körperlicher Aktivität raten können, da auch ihre Gesundheit sehr davon profitiert.
Quelle:
Saint-Maurice PF et al. Association of leisure-time physical activity across the adult life course with all-cause and cause-specific mortality. JAMA Netw Open 2019;2(3):e190355.